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- Geschrieben von Lutz Friebel
- Veröffentlicht: 04 November 2015
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Eine der wichtigsten Voraussetzungen für hochwertige Qualität in Kindertageseinrichtungen und damit einhergehend für eine gute Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder ist eine gute Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher. Die Verbindung von theoretischer und praktischer Ausbildung stärkt die Ausbildungsqualität unserer zukünftigen Fachkräfte. Jedoch sind institutionalisierte Formen der Zusammenarbeit der beiden Lernorte in der Praxis bislang nur selten anzutreffen. Darüber hinaus werden Kindertageseinrichtungen noch nicht hinreichend als „Ausbildungseinrichtung“ bzw. „Lernort“ wahrgenommen.
Hier setzt das Bundesprogramm „Lernort Praxis“ (LOP) an. Von August 2013 an wurden in einer Pilotphase 76 Projekte in sieben Bundesländern mit einer maximalen Projektlaufzeit von drei Jahren gefördert. Für diese Pilotphase stellte der Bund insgesamt acht Millionen Euro zur Verfügung.
Damit wurde ein weiterer Beitrag zur Qualifizierung und Gewinnung von Fachpersonal sowie zur Stärkung der Qualität der Kinderbetreuung geleistet.
Ziel des Bundesprogramms „Lernort Praxis“ ist es, die Qualität in den Kindertagesstätten zu steigern, indem die PRAXISANLEITUNG gestärkt wird. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit dem Lernort SCHULE, der die Gesamtverantwortung für die Ausbildung der frühpädagogischen Fachkräfte trägt, gefördert werden.
Für dieses Pilotprojekt bewarb sich die AWO Chemnitz mit der Kindertageseinrichtung „Tausendfüßler“ in der Herweghstraße. Sie erhielt den Zuschlag und so konnte durch Fördermittel für drei Jahre eine zusätzliche halbe Fachkraft als Praxismentorin eingestellt werden.
In der Pilotphase des Bundesprogrammes „Lernort Praxis“ konnten wir einen inhaltlichen Schwerpunkt wählen. Wir entschieden uns für Schwerpunkt 2: Verstärkung der Kooperation der Lernorte.
In diesem Schwerpunkt wird die Kooperation zwischen den Lernorten Schule (vorwiegend der SSA Helmholzstr. Chemnitz) und Lernort Kindertageseinrichtung (Tausendfüßler Herweghstraße) gestärkt.
Die Akteure aus beiden Einrichtungen (Schule: stellvertretende Schulleiterin, Kita: Praxismentorin, Leitung, Praxisanleiter) arbeiten gemeinsam auf Augenhöhe an der besseren Verzahnung der Lernorte durch verschiedene Kooperationsformen und Modelle.
Während der Projektlaufzeit werden die Praxismentorinnen und Leiterinnen eng vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend begleitet und weiterqualifiziert.
Zudem konnten für uns bereits in zehn Arbeitskreisen sowie auf Konferenzen untereinander und mit den Programmpartnern austauschen.
Fachliche Ressourcen nutzen und nutzten wir:
- Beratung durch Servicestelle „Lernort Praxis“
- Fachliche Begleitung und Qualifizierung durch Päd. Quis g GmbH
- „Starterpaket“- Materialien für Praktikanten
- Konferenzen
- Online- Portal (Materialien)
Unsere Qualitätssicherungsinstrumente sind:
- Monitoring
- Fachliche Begleitung
- Wissenschaftliche Eavualution
Die Erfahrungen aus dem Bundesprogramm „Lernort Praxis“ werden in ein Curriculum einfließen, das Qualitätsstandards für die Praxisanleitung in Kindertageseinrichtungen setzen wird. Über diese drei Jahre entwickelt die AWO Chemnitz gemeinsam mit der Praxismentorin, der SSA und der Kita „Tausendfüßler“ ein Anleitungskonzept für praxisnahe Ausbildung zukünftiger frühpädagogischer Fachkräfte. Dieses soll nach Abschluss allen AWO-Kitas des Kreisverbandes Chemnitz und Umgebung für die praxisnahe Ausbildung von Praktikantinnen und Praktikanten zur Verfügung gestellt werden.
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