Aktionstag „Pflege braucht Zukunft“
Aktionstag „Pflege braucht Zukunft“
Aktionstag „Pflege braucht Zukunft“

Am Donnerstag, den 17. Oktober 2013 riefen die Mitglieder des „Runden Tischs Pflege“ zu einem Demonstrationszug durch die Dresdner Innenstadt und einer Abschlusskundgebung vor dem Sächsischen Landtag auf. Auch einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO Chemnitz machten sich auf den Weg nach Dresden und beteiligten sich am Demonstrationszug.

„Wir demonstrieren für eine bessere Pflege und die Zeit drängt“, so Margit Weihnert, Landesvorsitzende der AWO Sachsen: „Bis 2030 wird es in Sachsen eine Zunahme der Pflegebedürftigkeit um 46 Prozent geben. Deshalb braucht es in 17 Jahren über 30.000 Vollzeitstellen mehr im Freistaat. Das ist nur zu schaffen, wenn es eine politische Initiative für bessere Arbeitsbedingungen gibt: finanziell, hinsichtlich der Zeitvorgaben und der gesellschaftlichen Anerkennung.“

Weihnert: „Die Altenpflege ist eigentlich ein Zukunftsfeld. Sie benötigt nur bessere Rahmenbedingungen. Der Beruf ist krisensicher und bietet Perspektiven, Weiterqualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Altenpflegerinnen und –pfleger erleben jeden Tag, dass sie gebraucht werden und können das gute Gefühl haben, Menschen konkret zu helfen. Sie sind Multitalente, die eine unverzichtbare Aufgabe leisten. Letztlich stehen wir vor der Frage, was es uns wert ist, dass Menschen in Würde alt werden können und wie human unsere Gesellschaft im Kern ist.“

Altenpflege ist ein anspruchsvoller Beruf – auch körperlich und mental. Vieles, wie das Schichtarbeitssystem lässt sich nicht ändern, denn Pflegebedürftigkeit richtet sich nicht nach Uhrzeit und Feiertagen. Margit Weihnert: „Die grundsätzlichen Belastungen erleben die Fachkräfte aber durch ungenügende Personalschlüssel, Minutenvorgaben für Pflegeleistungen und die schlechte Bezahlung. Hier hinkt Sachsen sogar immer noch hinter der bundesweit schlechten Situation her. Gerade im sächsischen Interesse müsste eine Verbesserung der Pflegeschlüssel und eine gesicherte Anerkennung von Tarifabschlüssen in den Entgeltverhandlungen liegen.“

Die AWO setzt sich darüber hinaus bundesweit für die Bürgerversicherung in der Pflege ein, um den Pflegebereich besser und gerechter zu finanzieren. Sie drängt zudem auf die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs statt der starren Pflegestufen, damit Pflegeleistungen individueller und unter weniger Zeitdruck erbracht werden können.

(AWO Landesverband Sachsen)

http://www.pflege-braucht-pflege.de