Am 18. Mai 2016 berichtete Herr Rörig, Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung, in einem Interview in „Die Welt“, dass an der deutsch-tschechischen Grenze Babys von Prostituierten einzig und allein zum Zweck der sexuellen Ausbeutung verkauft werden.

„Wir mussten leider auch lernen, dass Menschenhändler in Tschechien für 4000 Euro Babys von Prostituierten kaufen können. Diese unregistrierten Kinder laufen vollkommen unterhalb des Radarschirms der Kinder- und Jugendhilfe. Niemand hat sie je gesehen. Sie werden einzig zum Zweck der sexuellen Ausbeutung großgezogen“.

Es ist gut und wichtig, dass Herr Rörig diese nach wie vor aktuellen Verbrechen beim Namen nennt. Und es ist schade, dass gerade für diese Kinder so wenig getan wird.

Cathrin Schauer, Geschäftsführerin von KARO e.V., hat diese Missstände bereits 2003 in ihrer Publikation „Kinder auf dem Strich- Bericht von der deutsch-tschechischen Grenze“ (Hrsg. ECPAT Deutschland und das Deutsche Komitee für UNICEF) angeprangert. Damals wurde sie dafür öffentlich diffamiert und ihre Erfahrungen mit Kindern, die von zumeist deutschen Sextouristen sexuell missbraucht werden, verleugnet. KARO setzt sich seit mehr als 20 Jahren für diese (un)sichtbaren Kinder ein. Schon seit vielen Jahren erhält KARO keinerlei öffentliche Finanzierung und baut dennoch seine Hilfsangebote stetig aus. Cathrin Schauer und Ludmilla Irmscher erhielten 2002 den Preis „Frauen Europas - Deutschland 2002“ für ihr einzigartiges Engagement gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern. Außerdem wurde Cathrin Schauers Einsatz im Rahmen des Projektes "1000 Peace Women" für den Friedensnobelpreis nominiert und 2012 erhielt sie den Katharina Preis der Stadt Torgau.

Mit freundlichen Grüßen
Cathrin Schauer
exam. Krankenschwester
Dipl. Sozialpädagogin/- Sozialarbeiterin (FH)
Geschäftsführerin von KARO e.V.